Ein von mir lang gehegter Wunsch
»einmal in einem Segelflugzeug ganz oben dahingleiten«
sollte am 1. Mai 2009 in Erfüllung gehen!
 
Ich bekam ihn von meinen Sohn Steffen und seiner Lebensgefährtin Ariane zu meinem 70. Geburtstag geschenkt; doch erst in diesem Jahr kamen wir damit "zu Stuhle" - pardon - ich in die Luft.
 

Das Abenteuer sollte
nahe Neuruppin gestartet werden.

Und so schaute ich mich voller Neugier
erst einmal um.
 
Ich überzeugte mich -
die Auswahl und Anzahl reicht für mich.
 
 
Als ich mich diesem Segler näherte,
war ich ihm wohl nicht sympathisch,
 
 
also entschied ich mich
für diesen eleganten Vogel.
 

 
Ein liebevoller und prüfende Blick
des Piloten in das Cockpit seines Seglers.
 
 
Nun geht es auch richtig zur Sache
beim Check aller Funktionen,
wie hier der "Bremse" auf der Tragfläche.
 
 
Zum Abschluss  die gefürchtete Kontrolle des
Gewichtes - doch keine Beanstandung, verrät
der Blick hinter Sonnenbrille und mit Nuckel.
 
 
 

 
  Die unmittelbaren Startvorbereitungen
beginnen.
 
Der Fallschirm wird mir angelegt.
Stefan, in dessen Hände ich nun
mein weiteres Schicksal lege,
erläutert mir die nächsten Handlungen
und den Landeplatz bei der Fallschirmlandung -
nein, letzteres ein Scherz -;
von Anfang an hatte ich das Gefühl,
den brauche ich nicht,
den Fallschirm,
den Piloten ja!
Persönliche Befindlichkeit:
Kein erhöhter Puls,
keine Schweißausbrüche!
 
 
Mein Gefühl der
freudigen Erwartung
ist weiter ungebrochen!
   
Hier wird das Seil von der Seilwinde
an das "Seilschleppfahrzeug" angehangen
und zum Startplatz gezogen. Ca. 800 Meter Länge.
   

 
 
 
 
 
Ich habe Platz genommen
und erhalte letzte Instruktionen
und Erläuterungen.

 
Sohn und Vater (logischerweise nicht sichtbar)
haben sich gegenseitig im Sucher und
wollen es für die Familienerinnerung festhalten.
 
Die Kanzelabdeckung ist geschlossen,
der Pilot weiß was kommt,
ich dahinter nur voller Erwartung.
 
             
 
Das Seil zieht an, und dann kommt das, was auch Stefan, der Pilot, nicht wussste und ahnte -
die Seilanbindung reisst und wir befinden uns - noch am Boden, nur ein paar Meter weiter vom Start entfernt.
 
Persönliche Befindlichkeit:
Puls normal,
immer noch keine Schweißausbrüche;
enttäuscht darüber,
noch nicht in die Luft
gestiegen zu sein!

Viele, denen ich das später erzählte,
meinten, hier wären sie
spätestens wieder ausgestiegen.

Stefan fragte mich, ob ich
einen zweiten Versuch wolle.
Na klar,
ich war doch
noch nicht oben,
ist meine Antwort!


 
 
 
 
 
Alles klar zum Start,
Seilzug starten!
 
Wir verlieren die Bodenhaftung!

 
Höher, höher, immer höher -
dann wird das Seil ausgeklinkt!
 
             
 
Und dann werden alle Grenzen gesprengt -
nur noch ein Kondenzstreifen am Himmel.
Das sind wir aber nicht.
Diesen Jet sah ich nicht;
Steffen nahm ihn vom Boden aus auf.
 

Persönliche Befindlichkeit:
Schauen, Staunen und ein
unbeschreibliches Gefühl der Freude und Gelöstheit.
Der Puls könnte auf Grund
obiger Gefühle etwas erhöht sein.

 
 
 
 
 
Ein weiterer Segler über uns...
Blick auf das Flugfeld mit
mit dem Hangar.
Ein wunderbarer Blick auf Neuruppin,
den Ruppiner See und zum Horizont.
 
 
 
 
...ein zweiter (weißer Fleck in Bildmitte)
unter uns
Blick auf den Startplatz
unter uns.
Immer wieder faszinierender
Blick nach unten auf die Stadt.
 
 
 
 
 

Die Instrumente vor mir sagen mir dann Folgendes: (von links nach rechts oben)
 

1. Leichter Steigflug, da Zeiger über "0" auf "1" stehend;
2.
Ca. 90 km/h Fluggeschwindigkeit;
3. Etwas über 700 Meter Höhe
( großer Zeiger bei "7", kleiner unter "1", also noch keine 1.000).

1. Steiler Sinkflug, da Zeiger auf "4" unter "0";
2. Ca. 180 km/h Fluggeschwindigkeit;
3. Flughöhe hier bei 600 Meter
(von ca. 800 Meter kommend).


Persönliche Befindlichkeit:
Ein Gefühl des unbeschwerten Dahingleitens
macht mich vielmals sprachlos. Alle anderen Körperchecks im normalen Bereich.

 

In einem leichten Zustand der Schwerelosigkeit löste ich mich etwas vom Sitz  - keine Angst, ich war ja angeschnallt - und fotografierte.


  Alles Schöne und Erfreuliche geht einmal zu Ende - auch mein erster Segelflug!  
             
 
 
 
 
 
Letzter Blick auf Neuruppin
etwas herangezoomt.

Die "Bremse" auf der Tragfläche
wird herausgefahren.

Wir im Landeanflug, und Stefan
setzt ganz sicher und sanft auf.
 

Ein Schnappschuss, der eigentlich nur den Beweis erbringen soll, dass mir das Lachen nicht vergangen ist.
Mein nächster Wunsch: Noch einmal das Ganze, dann aber bei guter Thermik weit über die 1.000 Meter hinaus, um die Müritz im Blick zu haben (ca. 50 km entfernt).

Fotos: Steffen (meistens die am Boden) und Helmut Holfert (einige am Boden und alle aus luftiger Höhe,
            da keine Sekunde ohne Bewusstsein!)


Ich bedanke mich nochmals bei meinen beiden "Sponsoren" Steffen und Ariane und natürlich ganz besonders bei Stefan, der mir mit seiner Ruhe stets das Gefühl der Sicherheit gab, mir ein unvergessliches Erlebnis bereitete und ich unter seiner Kontrolle mit der Hand am Steuerknüppel eine leichte Links- und Rechtskurve hoch am Himmel vollziehen konnte.

Sollten sich in meine Erläuterungen
fachlich falsche Begriffe eingeschlichen haben -
ich bitte um Entschuldigung und Korrektur.

Eine Zusammenfassung - etwas zusammengefügt und kommentiert.




counter